Samstag, November 15, 2003

Schnell wie ein Leopard 

Heute kurbelte ich gedankenverloren eine einsame Landstraße zwischen Fischbach und Langenseifen hoch, als im Wald neben mir Schüsse krachten. Der erste Gedanke, das wird wohl ein Wehrdienstreflex gewesen sein, war "Stelluuuuung". Geistesgegenwärtig entschied ich mich dagegen, denn ich saß ja auf meinem Rad und war per Klickis auch recht konsequent daran gekoppelt. Naja Variante 2, wenn auch etwas risikobehafteter, war: Marsch Marsch den Berg hinauf. Die Lungen pfiffen, mir fielen alte Sprüche wie "Wenn ich Marsch Marsch sage, berühren Ihre Füße den Boden nur zum Richtungswechsel" oder "Wenn ich Marsch Marsch sage, geht das Klappern der Feldflaschen in einen Pfeifton über" ein. Nun ja, ich erreichte die Kuppe unbeschädigt und düste schnell weiter. Nun sah ich sie auch, die Schilder, auf denen "Treibjagd" stand, direkt unter einem Totenkopf...

Heute morgen ist mir aufgefallen, dass skandalöserweise noch kein Bild von dem Rennrad online ist. Diesen Mißstand behebe ich hiermit, mein Bruder war so nett mich vor der Abfahrt zu fotografieren: Bild

Zur Zeit lese ich übrigens "Die Leopardin" von Ken Follet. Könnte spannend werden, spielt am Ende des WWII in Frankreich, der lokale Widerstand gg. die deutschen Besatzer wird von einer englischen Spezialistin supportet, der "Leopardin".

Freitag, November 14, 2003

Aus der Hand gefressen 

Unter Bloggern wurde es in letzter Zeit heiß diskutiert, wie z.B. die Suma AG die Verflechtung von Weblogs für ein hohes Googleranking nutzt. Bei mir, ganz ohne solchen Gedanken, rennt Google aber auch am Schnürchen und frisst aus der, ähhm meiner Hand. Beispiel gefällig, ich wähle ein passendes zum Freitagabend, und eine Anfrage, die viele Hits bringt, aber mich zuerst :D

gaaaanz langsam ein Bier

In diesem Sinne. Prost!

Der Deutschkoloss 

Ein sehr lesenswerter da amüsanter Artikel über den Maybach 62 bei Der Zeit.

Darüberhinaus und davon auch unabhängig nähern wir uns dem Wochenende. Ich schreibe seit scheinbar unermesslicher Zeit mein Berichtsheft ("Ausbildungsnachweis"), ohne dessen Vorlage ich nicht zur Prüfung zugelassen werde. Sehr ermüdende Tätigkeit, aus der Agentursoftware (Modul Stundenerfassung) die Sachen rauszuschreiben und dabei noch etwas aufzupumpen. Aber, wat mut, dat mut!

Übrigens, die Wege der Gedanken sind unergründlich, denn als ich gestern versuchte, einen im Autositz eingeklemmten Handschuh zu befreien, fiel mir folgender Spruch ein: Bloggen ist wie Zähneputzen - am besten dreimal täglich :-o

Nachtrag zu einem gestrigen Besuch beim spackonauten: Wort der Woche: Echtwachskerzenkombustion

Donnerstag, November 13, 2003

Mediapläne ohne Balance 

dieses Thema behandelt ein interessanter Artikel in der aktuellen W&V. Anhand der Thematik (Problematik?), dass auch Werbekunden zu Schnäppchenjäger geworden sind und um Rabatte und Konditionen heftig pokern, werden die Gefahren dieser Entwicklung aufgezeigt.

Man hat eigentlich den Grundsatz, dass Effizienz (kostengünstiger Einkauf) und Effektivität (möglichst hoher Wirkungsbeitrag) sich in Waage halten sollten. Unter dem Vorwand des Einkaufvorteils werden zur Zeit jedoch oft strategische Argumente und planerische Empfehlungen ignoriert. Das geht dann auf Kosten des Kampagnenerfolges. Dieses Risiko - welches die Rabattfixierung zweifelsohne birgt - bringt also die Werbewirkung ins wanken oder gar um den Erfolg.

Problematisch, und das erfahre auch ich im Kundenkontakt in letzter Zeit öfters, sind dabei häufig Headquatervorgaben. In der Budgetierung werden Rabatte gleich einkalkuliert oder vorgegeben. Die Verantwortlichen vor Ort sind darüber gar nicht glücklich, da sie budgetbedingt gewisse Einschränkungen hinnehmen müssen und dann für die mittelfristig eintretenden Folgen verantwortlich gemacht werden.

Ein Vorteil für unseren schlanken Mittelstand, den es auszunutzen gilt. Also Leute, bei der nächsten Quartalsbesprechung beim Stichwort Werbeetat das Killerargument "mehrdimensionale und ganzheitliche Heransgehensweise" aufführen :D

Mittwoch, November 12, 2003

Drei Impressionen nachgereicht 

In der Mainzer Fußgängerzone: Ein mitleidserregender Lastesel dackelt hinter seinen zwei Mädels her...

Im Kino: Screenshot von sinnloser Gewalt :-o

Auf dem Heimweg: Rotlichter!

Realitäten 

Nun ist er da, über uns, um präzise zu sein. Der Novemberhochnebel, der die Tage grau und trist werden lässt.
Gestern und heute war ich in der Schule, wo die Leute in Anbetracht der näherkommenden Abschlussprüfung langsam aber sicher auf dem Zahnfleisch laufen. Konfusion und schmerzliche Erkenntnisse mit jeder neuen Übungsaufgabe. Immerhin wird es bei mir als erster und einziger Medienberater langsam deutlicher, was ich abliefern muss. Heute gab es dann auch die neue Propagandabroschüre vom Führungsstab [ZFA], Sitz neuerdings in Kassel. ZFA steht für Zentraler Fachausschuss für Ausbildung oder so. Die, die sich die tollen Prüfungsaufgaben für Mediengestalter ausdenken. Das deren Berufsbild irgendwie "unklar" ist, ich glaube langsam dämmert es ihnen wohl selber: An einem vom Bundesverband Druck und Medien ausgeschriebenen Medienaward haben wohl 280 frischgebackene Mediengestalter teilgenommen. Die Qualität der abgelieferten Arbeiten war sehr gut. Und dann wurde noch angemerkt, dass die Konzepte Diplomarbeitcharakter hatten.

Diese Feststellung seitens ZFA ist insofern interessant, da in vielen Agenturen die Mediengestalter den diplomierten Kollegen die Arbeit abgraben. Im Berufsbild der ZFA ist nun aber der Mediengestalter lediglich der Umsetzer des diplomierten Grafikers.
Also: Nix Idee, nix Kampagne, nix Konzeption, sondern nur die fachmännische Umsetzung. Die Realität sieht allerdings komplett anders aus. Und in der Abschlussprüfung, was darf / muss ich nach Briefing entwickeln: Idee, komplette marketingtechnisch saubere Werbekampagne konzeptionieren, schlüssige Budgetverteilung und Angebotskalkulation errechnen, ein Produkt der Kampagne gestalterisch realisieren und das alles noch in einer halbstündigen Präsentation vor dem Prüfungsausschuss samt Rückfragen vorstellen. (!)

Ich für meinen Teil finde, dass das mit Zuarbeiten nur noch wenig zu tun hat. Ich meine, statt Gesellenbrief sollten wir ein Praxis-Diplom bekommen!

Wiedereinmal Diskrepanzen ohne Ende. Wie beim Bund... das wird wieder einen Erfahrungsbericht am Ende der Ausbildung, sprich kommenden Januar geben. Und ab in einen vielversprechenden Emailverteiler. Übrigens, wir haben jetzt an unserer Schule einen angehenden Lehrer, der sich mit dem Mythos Webdesign auskennt. Tja, schön - für unsere Nachfolger. Wir wurden nur printorientiert ausgebildet. Kein Wort zu HTML, geschweige denn Flash oder einer praktischen Übung. Aber Ausschießschemata für dicke Bücher gebastelt, samt Falz-, Flatter- und Druckanlagemarken ...

Gestern Abend war ich in Matrix 3, also Revolutions. Für Kino-Tag und gut aufgedrehtem Sound war es ganz nett. Das kultige was ich in Teil 2 schon vermisst habe geht aber vollendens verloren. Nicht zuletzt aufgrund der inflationären Verwendung von Superman- und StarWars-Moves :D Dickes Gekloppe und Geballer samt eindrucksvoller Effekte und Bilder machen es aber sehenswert. Und sowas muss auch in einem gescheiten Kino mit ansprechendem Schalldruck konsumiert werden.

Danach wurde es mit dem Schlafen gehen erstmal nichts, weil ich noch eine Powerpointpräsentation für die Schule fertig machen musste. 29 Slides, puh. Immerhin hat die Präsentation mit Laptop und Beamer im Klassenzimmer gut geklappt, obwohl ich eher spät dran war, weil mein Auto noch in der Werkstatt abgegeben werden musste. Der Auto Rossel liegt glücklicherweise in Laufweite der Berufsschulen. Wie ich vermutet habe, war der Dichtring für die Schaltwelle schon wieder undicht. Das dritte Mal innerhalb von 5 Monaten. Immer auf VW-Teilegarantie, immerhin. Aber das nervt schon etwas. Das wird denen beim Rossel auch klar sein, immerhin habe ich die Karre da als Neuwagen gekauft und erwarte, dass das Ding auch fährt. Nun ja, gesaugt haben sie es sehr ordentlich und Gummibärchen gab es auf dem Fahrersitz auch. So einfach ist das und meine Verstimmung ist beseitigt. Auto Rossel hat seine Hausaufgaben gemacht.

Montag, November 10, 2003

Ich glaub ich dreh am Rad! 

Erst bremst so ein Vollspacko mich geschlagene 10 Kilometer mit 40 km/h auf der Landstraße und verkürtzt meinen Feierabend. Dann, kaum das ich den hoffnungslosen Fall passieren konnte: Martinsumzug *arf* In Eltville angekommen, endlich!, wollte ich den wichtigen Brief, weswegen ich wg. o.g. Hindernisse schon dick abgetörnt war (den um 18 Uhr wird geleert!), in den Briefkasten direkt am Verteilerzentrum beim Friedhof einwerfen. Was war? Das Schild, auf dem steht, ob nun schon geleert war oder nicht, war weg. Nicht da. Fort. So durfte ich dann zu der Postverteilerbaracke latschen, Auto mit laufendem Motor dick auf Bügersteig stehend *komm Politesse, koooomm*
Diskussionen mit der rausgeklingelten Postmitarbeiterin, Kippe im Mund, ging ich nicht ein sondern drückte ihr die Briefe direkt in die Hand.

So daheim angekommen *endlichendlich* will ich auf meinen Stammparkplatz steuern, der erstaunlicherweise nicht besetzt war (nichts anderes hatte ich nach dem vorangegangenen Drama erwartet). Aber, weit gefehlt. Da wo ich morgens weggefahren war, glänzte im Mondlicht ein markanter Ölfleck. Oh mann mir platzt der Arsch. Jetzt habe ich mich woanders hingestellt, wo definitiv kein Ölfelck auf dem Boden ist. Und wehe, wehe morgen früh ist auch nur ein Tröpfchen auf dem Boden. da wird drekt nach der Schule zum Auto Rossel gefahren! Wenn die Freaks es nicht hinbekommen, diese dämliche Dichtung von der Kupplung oder was auch immer endlich mal richtig einzusetzen, kreist der Hammer. Ich brauche für mein Selbstwertgefühl keine Vertragswerkstatt mit Apothekenpreisen, wenn die noch nichtmal das hinbekommen.

So, schlussendlich daheim, Computer hochgefahren, Emails gecheckt. Spam lässt mich ja an und für sich kalt, aber das hier, das hat mir noch gefehlt!

Sehr geehrte Damen und Herren,

Im Internet, auf Ihre Seite habe ich Ihre Adresse gefunden. Und mit dieser E-Mail möchte ich fragen, ob Sie vielleicht einen Saisonarbeiter für verschiedene Feldarbeiten brauchen. Wenn ja, ich stehe zur Verfügung.

Ich bin ein Pole. Zur Zeit bin ich Germanistik Student, ich studiere in Oppeln - fünftes Jahr. Ich bin 23 Jahre alt. Ich habe bereits in Deutschland gearbeitet, bei Feldarbeiten.

Ich habe in Deutschland Familie, in Mannheim. Sie stehen für Sie zur Verfügung, für eine Empfehlung.

Arbeit bei Ihnen würde für mich eine große Chance für weiteres Studium, und um meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Ich mag große Herausforderungen, und so ernst würde ich Arbeit bei Ihnen nehmen.

Als frühester Eintrittstermin käme der 1.07.2004 in Betracht. Das ist mit meiner Studium verbunden. Seit 1.07.2004 beginne ich Sommerferien.

Ergänzend möchte ich noch erwähnen, daß ich den Führerschein für PKW besitze. Englisch beherrsche ich in Wort und Schrift. Außerdem verfüge ich über PC-Kenntnisse. Ich bin Nichtraucher.

Ich würde mich um eine baldige Nachricht von Ihnen freuen.

Mit freundlichen Grüßen
.....





Den allmonatlichen Spaß' 

habe ich, wenn ich einen Blick in meine Statistiken für jan-kretschmer.de werfe. Die Pageviews laufen seit einiger Zeit relativ stabil zwischen 6-7.000 pro Monat, das finde ich ganz nett. Dicken Traffic bringt nach wie vor die Bundeswehrrubrik, das Thema scheint hohen Informationsbedarf zu generieren:

Suchanfrage "bundeswehr+wehrdienst+galerie"

Suchanfrage "Waffensystem+Roland" (nach wie vor sehr geil, insbes. in Hinblick auf Platz 2 und 3)

Aber auch andere Themen sind erfasst worden:

Suchanfrage "AIDA+Cadiz"

Und wenn man nach "barcelona+nutten+strasse" sucht, landet man auch bei mir :-o
Das ist zwar etwas irreführend aber ich musste mal herzhaft lachen.

Sehr interessant ist, welchen Traffic eine Seite bekommt, die fast ohne Content vor sich hindümpelt, allerdings per nicht unauffälligen Autoaufkleber auf dem Kofferraum meines Autos "beworben" wird: ueberreichweite.de bekam im Monat Oktober spektakuläre acht Requests...

Beachtenswert auch diese Suchanfrage: "Sutide" Der Tippfehler (vergl. Studie), der in einem meiner Posts auftaucht, wird von Google als potentiell falsch erkannt. Der Lösungsansatz Meinten Sie: "Suicide" ist aber nicht gerade motivierend *g

Wachrütteln 

Kaum auf der Arbeit, muss ich schon an einen Mac, um eine SIT Datei zu öffnen. SIT Dateien sind die Zip Dateien vom Mac, nur es dauert ungefähr zwanzigmal so lange die Daten zu dekomprimieren, selbst auf einem G4 Dual Prozessor mit 1,5 GB RAM. Hmpf. Naja immerhin werden die Schriften sauber entpackt. Mac Schriften auf dem PC zu zippen/entzippen kommt einem Todesurteil gleich, so zumindest meine Erfahrung.

Da das nicht wirklich wachrüttelnd war, hier ein zweiter Versuch: Scheissen für Deutschland :-o [via Dobschat]

Noch härter: Zensur à l'américaine [via SWR]

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